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Geschichte des Manga: Nachkriegzeit >

Zur Umerziehung des japanischen Volkes nach Kriegsende benutzte die amerikanische Besatzungsmacht ähnliche Methoden wie die japanische Regierung während des Krieges und verwendete viel Geld für die Mangaindustrie, wodurch man zu niedrigeren Produktionskosten beitrug und versuchte, den Manga für die Demokratisierung und Umerziehung der Japaner zu nutzen. Nach dem Krieg war das Volk ausgelaugt und bedrückt von der Not und so verlangte man nach billiger Zerstreuung. Waren vor dem Krieg die Bildergeschichten noch koloriert und auf hochwertigem Papier, so musste man nun umdenken und produzierte die Manga einfarbig, schlecht gebunden und auf billigem Papier.

Es kam auch in dieser Zeit als populäre Unterhaltungsform das kami-shibai (Papier-Theater) auf, eine Art des Geschichtenerzählens mittels handbemalten Papptafeln, die als Hintergrund für den Erzähler dienten, der seine Geschichten auch mit eigenen Geräuschen ausschmückte. Es kamen viele Firmen auf, die Zeichner beschäftigten und nach einer Schätzung haben vom Kriegsende bis 1953 an die 5 Millionen Menschen täglich diese Theater-Vorstellungen mitverfolgt. Mangaverlage haben die berühmtesten Geschichten dann auch gerne als Serie für sich adaptiert. Als das Papiertheater vom Fernsehen mit der Zeit langsam verdrängt wurde, fanden die meisten Zeichner ihren Platz bei diesen Verlagen.

In den frühen 1950er Jahren gab es daneben auch die kashibon-ya (Buchverleih-Geschäfte), in denen man gegen Entgelt Bücher ausleihen konnte und die auch von speziellen Mangaverlagen bedient wurden. Die vertriebenen Manga waren künstlerisch wie drucktechnisch hochwertig. Denn für diese Bände wurde bei der Produktion mehr Zeit veranschlagt als bei jenen Verlagen, die für den freien Markt produzierten. So hatte ein Zeichner von Leihbüchern mit einem ganzen Monat bis zur Fertigstellung ein Vierfaches mehr an Zeit als ein Zeichner eines Verkaufsverlages, der nur eine Woche zugestanden bekam, was sich natürlich auch qualitativ auf die Geschichten und Zeichnungen auswirkte. Zusammen mit der wirtschaftlichen Entwicklung Japans hatten die Japaner auch zunehmend mehr Geld zur Verfügung und konnten sich damit auch mehr Manga selber kaufen. Dies hatte aber auch zur Folge, dass die kashibon-ya Läden bankrott gingen, während die Verkaufsmanga von einem Auflagenrekord zum nächsten sprangen. Die nun arbeitslos gewordenen Zeichner jener Verlage wechselten über in die boomende Branche. Es entwickelten sich zeitgleich immer mehr Genres, Manga waren nicht einfach nur Unterhaltung für Kinder, sondern auch für Erwachsene.

 
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